Sonntag, 29. Mai 2011

Nix los in Kanada

Ihr habt bestimmt total geniale Kanadaposts erwartet: Über Holzfäller, die auf Baumstämmen die Wildwasserflüsse hinunterbreschen, über Grizzlys, die nebenan auf springende Lachse lauern, Waschbären, die in unseren Van einbrechen und alles auseinander nehmen...Bilder von fantastischen Berglandschaften, unendlicher Natur und wilden Raubtieren.
Und was kriegt ihr? Nichts dergleichen. Einen kurzen Text liefere ich euch ab. Na, das ist doch mal unerhört, was?

Es ist aber auch nichts, aber auch wirklich gar nichts in Kanada passiert. Nach den Niagarafällen sind wir Richtung Toronto getuckert, dort angekommen - und gleich wieder weiter. Die Stadt war eine einzigste Baustelle, überall Kräne und halb fertige Hochhäuser, Plattenbauten wie in den Oststaaten, zusätzlich lag alles in dickem Nebel - und da wir wussten, dass man hier garantiert nicht günstig übernachten kann (außer illegal im Van), sind wir weiter Richtung Montreal. Und weiter und weiter. Inmitten durch eine für unsere Verhältnisse inzwischen öde Landschaft: Flach, viele Laubbäume. Und das war es. Wir kamen uns vor wie in Europa...*gähn!*
In Montreal dann dasselbe: Hässlicher Beton. Eine siffige Stadt, mit einer nicht gerade ansprechenden Downtown, Regen, Nebel, schlechte Laune - also gleich wieder weiter. Bilder? Haben wir in ganz Kanada nicht gemacht...es war mal wieder der Fahrwahn, der den gesamten Tagesablauf bestimmte.
Und so sind wir wieder in den USA gelandet, in Vermont, wo die Landschaft plötzlich wieder interessant werden kann (wenigstens sind jetzt ein paar Hügel und wilde Flüsse mit dabei). Die Stürme flauen ab, wir sind erfolgreich vor den Tornados geflohen. Es regnet zwar immer noch und die Flüsse scheinen wirklich überzulaufen, aber im Großen und Ganzen haben wir die schlimmste Wetterfront überwunden. In der Nacht nach meinem letzten Eintrag gab es sogar Tornadowarnungen in unserer Ecke, etwa 30-40 Meilen von uns entfernt. Doch diese Warnungen wurden dann zum Glück doch nicht zur Realität...wir wären zwar nicht betroffen gewesen, da der Wind die Tornados Richtung Osten getrieben hätte, und wir uns westlich davon befanden - aber ein wenig mulmig wird einem schon, wenn man so ne Warnung im Fernsehen sieht. "Alle Bewohner der Städte Blabla und Blablabla werden dazu aufgefordert, die nächsten Stunden Schutz im Keller oder einer empfohlenen Örtlichkeit zu suchen und sich ruhig zu verhalten". Hört sich toll an, was? Und wenn dann noch der Fernseher flackert, der Strom ausfällt und draußen der Wind pfeift, dann denkt man schon mal kurz nach....
Aber ist ja nichts passiert, und wir sind wirklich draußen aus dem Gebiet. Insofern: Aufatmen! ;-))

Jedenfalls hat uns das Ganze einen großen Sprung näher an die Ostküste gebracht und unsere verbleibende Strecke nach New York über Boston erheblich verkürzt. Immerhin ist es bald soweit...Rambo wird uns verlassen und unsere finale Runde in NYC wird eingeläutet...eine Tatsache, der wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen blicken.
Vieles wird es wohl nicht mehr zu berichten geben: Wir haben noch ein paar Spots, die wir besuchen werden, wir werden noch unsere Freunde in Boston besuchen, und dann eben wieder in New York sein. Alles neigt sich dem Ende, doch ich werde versuchen, aus den wenigen noch bleibenden Ereignissen ein paar wenigstens ansatzweise spannende Posts zu zaubern und euch zuhause auf dem Laufenden zu halten, bis wir uns dann endlich mal wieder persönlich sehen...und Bratwurst essen. Schnitzel. Und Currywurst. Hm, Currywurst. Was vermissen wir die...hoffen doch, das gescheites Grillwetter in Deutschland ist!

Aber jetzt erstmal: Auf zur Ben & Jerry`s Eisfabrik nach Waterbury! :-))
(das ist nämlich einer unserer verbleibenden Spots)

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