Donnerstag, 5. Mai 2011

Der 5. Mai ist ab heute der offizielle USA-Pechtag

Ja, so kann es gehen...an einem Tag geht einfach alles glatt und am nächsten haut einen das Leben so richtig in die Pfanne!
Dabei hatte San Francisco so gut angefangen: Das Konzert von Chris Cornell, welches Caro wider Erwarten doch nicht so toll gefallen hat, und unser erstes Erlebnis (bzw. mein Drittes) mit der Cable Car Bahn. Da sind wir doch tatsächlich zu Zweit hinunter bis an die Endstation gefahren und wollten die 5 Dollar pro Ticket mit einem 20 Dollarschein bezahlen. Leider hatte der Schaffner aber kein Wechselgeld...ich frage ihn also: "Und nun?", und er antwortet: "Seht es so: Heute ist euer Glückstag!" und lässt uns einfach so von dannen ziehen...
Und dann der Tag heute - das muss ein Fluch gewesen sein, aber ein ganz ganz Übler!
Wir parkten Rambo ausnahmsweise mal nicht auf dem Parkplatz unseres Motels, sondern vor dem Motel auf der Straße, dort wo eigentlich die "Passenger Loading Station" ist (mir fallen schon keine deutschen Worte mehr dafür ein, so amerikanisch bin ich schon...wer weiß, was ich meine: Bitte melden!). Lag ganz einfach daran, dass er einfach zu hoch für die Einfahrt zum Innenhof des Motels war. Die Managerin (da, schon wieder!) des Motels genehmigte uns das, und so dachten wir, alles ginge in Ordnung so.
Abends gegen halb elf dann ein Anruf auf dem Zimmer: "Ich an eurer Stelle würde den Van morgen spätestens um 6 Uhr umgeparkt haben, sonst kriegt ihr noch ein Ticket!".
"Ja, aber wir können doch nicht in den Hof fahren, wo sollen wir den parken?"
"Keine Ahnung..am Besten, ihr fahrt einfach ein wenig um dem Block und parkt dann wieder."
Hm...wir legten auf, aber bei näherem Nachdenken blieb uns der Sinn des Telefonats irgendwie verborgen. Immerhin standen wir ja nicht auf einem offiziellen Parkplatz, sondern auf dem Passagierentladedings vom Motel, und was sollte denn dort um 6 Uhr passieren? Und wieso sollten wir ein bisschen rumfahren und dann wieder dort parken? Wir dachten noch eine zeitlang nach, waren aber am Ende zu faul um nachzufragen und zu schlafbereit, um den Van an diesem Abend noch umzustellen - wohin auch immer.
"Ach, ich mach das morgen schnell!", sprach ich also und stellte den Wecker auf 05:55 Uhr am Morgen...

TÄTÄTÄTÄTÄÄ! TÄTÄTÄTÄTÄÄ!

"So ein Mist, ist schon soweit!"
Ich schäl mich aus dem Bett und schlüpfe noch mal in die Klamotten vom Vortag, stiefele zum Van, steige ein, und sehe noch im Halbschlaf vor der Kundenaussteigstation zwei freie Parkplätze mit Parkuhr - die gibt es hier in den USA noch.
"Hm...wenn ich da parke und bezahle, kann keiner was sagen", dachte ich...und machte es. Ein Blick auf die Parkuhr verriet mir, dass man nur zwischen 9 Uhr morgens und 6 Uhr abends bezahlen muss, und im Moment stand sogar noch da: "Free Parking - no payment accepted". Na, umso besser. Also wieder ganz normal hoch zum Motelzimmer, ins gelobte Bett, der Van steht schließlich jetzt auf einem offiziellen Parkplatz und auch noch offiziell legal.

Später - kurz vor 9 - wollten wir weiterfahren, runter zum Hafen. Und was steckt außen am Griff meiner Tür? Richtig! Ein Strafzettel! 55 Dollar. Und wegen was? "Behinderung der Straßenreinigung." Die findet nämlich - wie inzwischen herausgefunden - in unserer Straße jeden Dienstag und Donnerstag von 6 bis 9 Uhr morgens statt, und da dürfen natürlich keine Autos an der Straße parken...ungeachtet dessen, was irgendwelche Parkuhren oder sonstwer sagt. Nun wussten wir also, was die Hoteltussi mit "fahrt einfach ein bisschen herum" meinte...oder wie Homer Simpson sagen würde: "D`OH!"

Egal. So etwas passiert. Einfach am Fisherman`s Wharf unten parken und sich trotzdem nen schönen Tag machen. Mal in`s Spiegellabyrinth gehen, eine Rundfahrt machen und ein wenig bummeln...und dann abends schön gemütlich zurück zum Rambo um heimzufahren, Platz auf dem Fahrersitz nehmen, den Zündschlüssel herumdrehen, Zündung...Zündung...Zündung habe ich gesagt. Verdammt...Züüüüündung! Irgendwas passt da doch net...der zuckelt nur noch so vor sich hin! Gibt`s doch net...oh nein...jetzt sehe ich`s...wie blöd...ich habe das Licht brennen lassen! Ganze 8 Stunden! Und jetzt ist die Batterie sozusagen am A****!

Ja, und so standen wir vor einigen Stunden in San Francisco auf nem Parkplatz und hatten keinen Saft mehr in der Batterie. Hilfe erhielten wir nur in Form der Auskunft: "Geht doch mal zur nächsten Tankstelle!". Ich lief also los, zunächst einige Blocks in die falsche Richtung, dann aber doch noch richtig herum zu einer Tankstelle (war ja nur ein Umweg von nem Kilometer oder so), fragte nach Hilfe, erhielt Hilfe in Form einer Telefonnummer, rief dort an, bestellte Jemanden zum Überbrücken und wir warteten ne halbe Stunde. Der Kerl kam an, überbrückte, und wir waren nochmal 65 Dollar ärmer...

Aber so ist das, wir wollten ja auch ein wenig Abenteuer, und so etwas gehört nunmal dazu. So kann ich mich wenigstens so richtig schön über meine Dusseligkeit aufregen - hat ja auch was!
Achja, habe ich schon erwähnt, dass Caro und ich von einer Doppeldeckerbustour richtig heftig sonnenverbrannt sind und ich schon den ganzen Tag mit meiner Nase bzw. Allergie zu kämpfen habe? Das ist sozusagen die Krönung des ersten offiziellen Pechtags in den USA! ;-)

Trotzdem noch ein paar nicht mit dem Eintrag zusammenhängende Bilderchen aus San Francisco:


Das Sommerhaus von Michael Gorbatschow - kein Scherz!

Mit einem Peace-Shirt vor dem U-Boot...also sowas!

Mit diesem Boot habe ich auch ne Tour mit
Steffi und Philipp gemacht.

Der Eine genießt die Freiheit, die Anderen hatten
sie sich vermasselt.


 

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