Donnerstag, 28. April 2011

Nach langer Zeit...

...melden wir uns mal wieder nicht nur mit einem Eintrag, sondern sogar mit dem wahrscheinlich längsten Eintrag unserer bisherigen Bloggeschichte! Na, wenn das mal nichts ist, was?
Die letzten Tage hatten wir etwas Probleme mit Internetverbindungen. Keine Ahnung, was nun genau los war. Aber weder bei Starbucks, noch in unseren Motels bekamen wir genug Empfang, um Seiten zu checken oder Mails zu schreiben. Noch dazu kapitulieren unsere Handys: Meines spinnt rum und erkennt die SIM-Karte nicht mehr, und mit Caro`s Handy kommen wir schon Ewigkeiten nicht mehr nach Deutschland durch.
Nun haben wir einen ganzen Berg von Antworten zu schreiben und endlich mal wieder den Blog etwas zu pflegen - und da wir mit dem Blog erstmal ein breites Feld an Kontakten abdecken können, gibt es eben zunächst hier ein paar Updates.
"Heiaiei! Das klingt ja schon fast nach Stress!", werdet ihr nun denken.
Und ja, das muss tatsächlich alles logistisch durchdacht werden...hört sich nach kühlem Kontaktmanagement an, aber es ist manchmal wirklich nicht leicht, nach einem ganzen Tag Autofahren oder Stunden in der prallen Sonne Abends im gemütlichen Motel noch die Muse zu finden Mails zu schreiben. Anfangs stellt man sich das alles so leicht vor, und wären wir etwas fortschrittlicher und hätten gescheite Handys, würden exzessiv Facebook nutzen oder wären sonst irgendwie auf dem neuesten Stand bezüglich Kontaktmöglichkeiten, wäre das eventuell auch kein Problem für uns. Doch so krebsen wir abends mit dem Laptop im Netz rum und sind zu blöd oder zu engstirnig, um nach anderen Möglichkeiten zu suchen.
Wir hoffen, ihr könnt uns das verzeihen. In Gedanken und unseren Gesprächen seid ihr zumindest ständig bei uns...

...so wie Steffi und Philipp, die gerade in diesem Moment im Flugzeug nach Deutschland sitzen. Ein schwerer Abschied liegt hinter uns, und ebenso zwei ereignisreiche Wochen, die zwar nicht ganz so wie geplant abliefen, aber dennoch viele Überraschungen und schöne Erlebnisse bereit hielten. Ich werde einmal versuchen, die beiden Wochen in einigen knappen Sätzen zusammen zu fassen. Zum Einen wollt ihr ja wissen, was alles passiert ist, und zum Anderen brauchen wir die Einträge ja auch zur Erinnerung, wenn wir wieder zuhause sind. Ich habe erst neulich beim Durchlesen der älteren Beiträge wieder gemerkt, wieviel mit der Zeit unter den Tisch fallen kann...

LOS ANGELES:
Gleich nachdem wir Steffi und Philipp am seltsamerweise recht übersichtlichen Tom Bradley Terminal abgeholt haben, gab es die volle Dosis Kulturschock: Stau in LA, Großstadtfeeling am Hollywoodboulevard, Einblicke in die Essgewohnheiten der USA im Hardrockcafe. Mir taten die Beiden teilweise ein wenig leid und ich musste an unsere ersten Tage hier denken, als ich ihre stierenden Blicke im Hardrockcafe sah. War wohl eine Mischung aus Müdigkeit, Zeitumstellung und Überforderung durch die vielen Eindrücke. Aber am Ende haben sie sich ganz wacker geschlagen und noch bis Abends durchgehalten, bevor sie völlig fertig in ihrem wohl duftenden Hotelzimmer ins Reich der Träume abdrifteten...wer weiß, ob man selbst das ganze durchgestanden hätte. 12 Stunden Flug nonstop. Respekt!
In Los Angeles selbst haben wir noch eine selbst geführte Promitour absolviert, die Anwesen (oder besser gesagt: Hecken und Briefkästen) von Prinz Peinlich, J-LO, Michael Jackson, Brittany Murphy oder auch Hugh Hefner besichtigt...und wieder die Unterschiede zwischen einzelnen Promis bemerkt: Während man bei Jack Black direkt in die Küche sehen kann (schöner Dunstabzug!), ist uns bei Leo DiCaprio sofort ein Wachmann mit Taschenlampe entgegen gekommen (Leo lebt in einer Sackgasse). Also schnell Rückwärtsgang rein und weg hier!
Während einer Bustour durch LA hatte Steffi ihre erste Kolibrisichtung, und am Strand von Santa Monica konnten wir unsere geschundenen Füsse erstmal im Sand abkühlen...

UNIVERSAL STUDIOS:
Wieder mal ein richtig toller Freizeitpark! Anders als in Orlando legen die Studios in LA ihren Schwerpunkt auf Schauspielerei und die Filmindustrie, und man bekommt hauptsächlich spektakuläre Shows und während einer Tour die original Studios und Filmkulissen zu sehen. King Kong, Psycho, Krieg der Welten, Zurück in die Zukunft, Bruce Allmächtig, alles ist dabei. Muss man mal gesehen haben! Highlights: Caro`s Kappenflug während der Abfahrt bei "Jurrasic Park" und Philipp`s Entscheidung, in die Achterbahn "Revenge of the Mummy" zu gehen.

HIGHWAY NO. 1:
Was für eine schöne Strecke! Gleich zu Beginn konnten wir an der Küste Malibus Delfine bewundern. Und dann wurde die Strecke immer schöner und schöner. Sanfte, grüne Hügel, steile Klippen, blaues Meer und tolle Strände - beinahe dachten wir, wir wären in Schottland gelandet!
Aber es sind die USA, und weil das so ist, kamen wir noch völlig ungeplant an einen Strand, an dem sich Hunderte von Seeelefanten in freier Wildbahn tummeln, sahen einen Weißkopfseeadler und einen Kojoten, und mussten nach ungefähr 40 Meilen Fahrt durch steile Berge feststellen, dass die Straße plötzlich aufgrund eines Erdrutsches gesperrt war...also wieder die 40 Meilen zurück, vorbei an den unbefestigten und sehr, sehr hohen Klippen und (leider) auf den Highway 101. Gerne wären wär noch weiter auf dem Highway 1 gefahren. Eine wirklich wunderbare Strecke, die man nicht verpassen sollte!

MONTEREY BAY AQUARIUM:
Das Monterey Bay Aquarium ist genauso sehenswert wie der Rest der bisherigen Tour: Sehr viele interaktive Aquarien (ja, das geht wirklich) und klasse Ideen sowie Umsetzung. Wer mit Kindern in die Gegend kommt: Reingehen!



















SAN FRANCISCO:
Oh, oh, oh! Der Besuch in SF stand unter keinem guten Stern! Während ich mich am ersten Abend mit dem wirklich schääärfsten Burger den ich je gegessen habe abquälte (ich hatte ungelogen Augenflimmern, Zittern und heftige Rachenschmerzen), raffte es Caro nach dem Genuss einer harmlosen Suppe völlig dahin: Magenverstimmung! Und so blieb sie am nächsten Tag im Bett liegen, während wir anderen Drei die Unglücksserie gekonnt fortsetzten: Eine ausverkaufte Alcatraztour, eine nicht stattfindende Whale-Watching-Tour, einige Regenschauer, nackte Menschen auf Fahrrädern, Steffi`s Begegnung mit der berüchtigten Seekrankheit während einer Bootstour und die völlige Konfusion in einem Spiegelkabinett komplettierten die verhexten Tage in der Hippiestadt, die sich leider noch über die Zeit in San Francisco hinaus fortsetzen sollten...


















DIE TAGE ZWISCHEN SAN FRANCISCO UND LAS VEGAS...
...waren von wirklich langen Autofahrten geprägt. Nach einem Besuch im völlig abgedrehten Mystery Winchester House wurden wir im Yosemite Nationalpark, der meiner Meinung nach etwas überschätzt wird, von den Touristenmassen und einer gesperrten Straße abgeschreckt (bloss nicht denken, man könne den Park zwischen November und Mai von West nach Ost durchqueren!), verliessen den Park wieder und standen nach 2 Stunden Fahrt wieder vor einer gesperrten Straße. Also wieder zurück, bis wir nach ungefähr 5 Stunden Fahrt wieder am Ausgangspunkt des Tages angelangt waren und noch nichts erlebt hatten. Das sich die ganze Aktion wenigstens etwas rentierte, legten wir noch mal ein paar Stunden Fahrt drauf, um zumindest ein wenig voran zu kommen. Gebracht hatte der Tag außer der allgemeinen Müdigkeit aber nicht wirklich was...und das wir die Nacht in einem Motel verbrachten, in dem sich Schaben am Boden und an den Vorhängen tummelten, passte irgendwie in`s Gesamtbild. Das hat ja dann auch was, wenn alles so stimmig ist, oder? Wir konnten zumindest über die Schaben noch lachen...aus welchem Grund auch immer.
Nächster Tag, gleiches Spiel: Fahrt zum Death Valley, geplanter Besuch der wandernden Steine im Racetrackvalley. Und dann führt dorthin doch tatsächlich ein 27 Meilen langer, holpriger Offroad-Schotterweg. Beim Blick auf den Tacho (10 Meilen pro Stunde) und den Geräuschen, die das Fahrwerk des Vans machten, war die Entscheidung dann klar: Auf den Racetrack verzichten. Eine wirklich schwere Entscheidung...
Nichts desto trotz waren wir im berühmten Death Valley. Und das kann ja auch nicht jeder behaupten!















LAS VEGAS:
Naja, die Geschichte kennt ihr ja schon...denkt euch noch das obligatorische Zocken an den Automaten dazu und ein bisschen Schlender am Strip, und fertig ist die perfekte Zeit in Las Vegas! Hier packt es einfach Jeden (so kenne ich meine Schwester gar nicht).

























DIE ZEIT ZWISCHEN VEGAS UND SAN DIEGO:
Route 66. Ein Klassiker. Und zwischen Kingman und Topock liegt das schönste Stück, das zumindest wir bisher abgefahren sind: Es geht auf der gewundenen Route über Berge und Täler, vorbei an Bikerkolonnen, Kakteen und Goldminen. Mittendrin liegt die Stadt Oatman, auf deren Straßen und Umgebung wilde Esel leben, die einst von den Minenarbeitern als Arbeitstiere benutzt wurden und nun herrenlos durch die Gegend irren. Füttern auf eigene Gefahr, kann man da nur sagen! ;-)



 

SAN DIEGO,
die Stadt unserer Herzen, bescherte uns zum Abschluss noch einen tierreichen Tag im Zoo. Neben den Tieren die im Zoo leben konnten wir sogar noch einige wild lebende Kolibris beobachten, die in den zahlreichen Büschen und Bäumen des Tiergartens umherschwirrten.















Alles in Allem hatten wir eine schöne Zeit mit den Beiden und bedauern es gerade ein wenig, wieder alleine zu sein. Die Tage waren zwar teilweise recht hektisch, einiges ging daneben und die zwei Wochen rasten nur so an uns vorbei, aber es war mal wieder klasse, bekannte Gesichter zu sehen und ab und zu "Touristenführer" zu spielen. ;-)
Und nun sind wir wieder alleine, nur wir, Mann und Frau. Alleine in der Wildnis der USA, erneut ohne Ziel, ohne Richtung, ohne den geringsten Schimmer, wie es nun weitergehen soll...ok, ganz so ist es nicht: Für die nächsten Tage haben wir uns vorgenommen, noch einmal den Highway No. 1 hoch zu fahren (diesmal hoffentlich ohne Straßensperre) und San Francisco nachzuholen - Caro hatte wirklich nichts von der Stadt, dank dieser komischen Suppe.
Ansonsten liegen vor uns nun noch knapp zwei Monate, die wie die restliche Zeit wahrscheinlich viel zu schnell vergehen werden und bestimmt noch einige Überraschungen und Ereignisse für uns bereit halten werden. Let`s see, was sonst noch so passiert! 

Sonntag, 24. April 2011

Jetzt haben wir`s getan!

Viele haben es vielleicht schon geahnt oder gehofft, und nun hat es uns in Vegas letzten Endes wirklich erwischt...nachdem uns eine Limousine am "New York, New York"-Hotel abgeholt hatte, fuhren wir  heute morgen schnurrstracks Richtung "Little White Wedding Chapel" und haben eine richtig schöne, kitschige Las Vegas-Hochzeit absolviert. Elvis hat seine textlich etwas abgeänderten Liederchen geträllert (und auch mir blieb eine kleine Gesangseinlage nicht erspart), es wurde viel gelacht und alles war so, wie man sich eine Hochzeit in dieser verrückten Stadt vorstellt: Eine reichlich geschmückte Kapelle, eine schnelle Zeremonie und ein nicht ganz so steifer und spießiger Umgangston. Die Leute bei der Chapel haben es wirklich verstanden, eine gemütliche und entspannte Atmosphäre entstehen zu lassen...und unser Elvis war zum Glück auch einer der besseren Elvisimitator-Exemplare in Las Vegas. ;-)

"Moment mal, so ein Tag sollte eigentlich ein ganz besonderer Tag sein! Das ist der schönste Tag im Leben!", werden nun einige sagen...und ja: Diese Hochzeit war wirklich etwas ganz Besonderes, und wir sind uns sicher, uns immer mit einem Lächeln an diesen Tag zu erinnern. Denn er war und ist immer noch wirklich schön. Vielleicht nicht im herkömmlichen romantischen Sinne, aber auf eine ganz spezielle und eben besondere Art und Weise.
Eventuell sind einige von Euch etwas traurig oder angeknackst, schließlich wolltet ihr bestimmt diesen Tag mit uns teilen. Das wissen wir, und danken jetzt schonmal für das Verständnis (naja, ihr kennt uns ja auch...eigentlich war es ja klar). Seht es mal so: Das hat Euch auch eine Menge Stress erspart. ;-)

Unsere beiden Trauzeugen Steffi und Philipp waren übrigens schon länger eingeweiht, und so konnten wir den Termin schon bei unserem ersten Besuch in Vegas festlegen. Das der 24.04. dann gerade ein Sonntag und auch noch der Ostersonntag ist, stellte sich erst später heraus - aber umso besser ist das ja. Das Datum gefällt uns jedenfalls recht gut. :-)


 



Donnerstag, 21. April 2011

Lebenszeichen

So. Bevor sich hier nun gar nichts mehr tut, stelle ich wenigstens ein paar Bilderchen rein.
Es ist wie vorher schon geahnt: Bleibt einfach wenig Zeit, lange Berichte über das Erlebte zu schreiben. Unsere zwei Gäste sind jedenfalls gut angekommen, und wir haben eine schöne Zeit in Los Angeles verbracht. Danach ging es den Highway No. 1 hoch nach San Francisco, und gerade im Moment packen wir wieder alle Sachen für die Fahrt in den Süden nach Las Vegas.
Das ist die Grobfassung der letzten Tage, erlebt haben wir aber unheimlich viel.
Uns geht es zumindest allen sehr gut und wir freuen uns schon auf das, was noch so auf uns zukommen wird. Also keine Sorge, wenn der Blog hier etwas einschläft...und bei dieser Gelegenheit gleich mal ein großes "Sorry" an Alle, denen wir noch eine Antwortmail oder Fotos schuldig sind....

Ich finde uns steht so ne Harley...

...denen aber auch!

Die Batesmotel Filmkulisse in den Universal Studios

Wieder Kulissen: Krieg der Welten und Psycho

Highway No. 1

Sieht aus wie in Schottland


....beinahe hätte ich mich dazu gelegt.


Donnerstag, 14. April 2011

Nochmal aus San Diego

Wir melden uns nochmal mit einigen Eindrücken aus San Diego.
Haben hier wieder eine tolle Zeit verbracht und sind uns nun noch sicherer, dass es sich bei San Diego um die schönste Stadt der USA handeln muss...es kann einfach nicht anders sein (New York ist natürlich nach wie vor unschlagbar, da nicht vergleichbar und somit außer Konkurrenz).

Ich war in diesem Monat bisher recht schreibfaul (muss wohl an der vielen Entspannung liegen), und ich glaube auch nicht, dass es bis zum Ende des Monats anders wird. Morgen werden wir endlich meine Schwester samt Anhang am Flughafen in LA abholen und freuen uns schon unheimlich darauf. Ja, und dann beginnt eine recht erlebnisreiche Zeit von 14 Tagen, in der wir wirklich einiges mit den Beiden vorhaben, aber eventuell umso weniger Zeit zum Posten haben. Also im vornerein schonmal die Warnung: "Achtung, die nächsten Einträge könnten hauptsächlich nur aus Bildern bestehen!" Ist ja auch nicht unbedingt das Schlechteste...

In diesem Sinne hier also einfach noch einmal ein paar Fotos aus San Diego - mal sehen, wie das hier in den nächsten zwei Wochen weiterläuft, bevor wir im Monat Mai unseren (noch nicht festgelegten) Weg Richtung Osten antreten müssen...so traurig das auch ist...auch wenn ihr das vielleicht nicht wirklich hören wollt: Es könnte tatsächlich ewig so weitergehen. Es ist unheimlich schön, ganz frei durch die Gegend zu reisen, und am Liebsten würden wir Alle die wir kennen und mögen in einen großen Bus packen und das bis an`s Lebensende so machen...hm...wie wäre das: Schmeißen wir doch einfach unser ganzes Hab und Gut zusammen, verkaufen die Häuser und Autos, befreien uns von den materiellen Dingen und gründen eine fahrende Zigeuner-Hippiegemeinschaft? Wie sieht`s aus?
(oh, ich merke schon, wir nähern uns immer mehr San Francisco)

Dieses Schiff ist ein echter Filmstar:
Es wurde in "Master and Commander" und "Fluch der Karibik"
verwendet








 

Montag, 11. April 2011

Ein paar Worte über den Sport

Wir befinden uns gerade in San Diego und werden hier die nächsten 5 Tage verbringen, bis uns endlich meine Schwester und ihr Freund besuchen kommen. :-)
Auf diese Weise werden wir auch die Stadt ein wenig besser kennenlernen und können uns mal wieder in aller Ruhe entspannen. Ist doch schön, wenn man ab und zu mal ein Plätzchen hat, an dem man sich wenigstens für eine gewisse Zeit niederlassen kann. Ganz so Rolling Stone-like sind wir dann doch nicht unterwegs (und zudem auch nicht soooo extrem abenteuerlich. Wir geben es ja zu: Es ist schön, eine Matraze zum Schlafen und ne gescheite Dusche zu haben).
Und: Wir nutzen die Gelegenheit, um das Phänomen Baseball näher zu begreifen. Schon vorgestern waren wir auf einem Spiel der San Diego Padres gegen die LA Dodgers, und heute abend werden wir wieder in`s Stadion zurückkehren um bei den Padres mitzufiebern. Die Saison hat vor Kurzem begonnen und hier findet während unserer Zeit jeden Tag ein Spiel statt. Die Ticketpreise fangen schon bei 10 Dollar an, unsere bevorzugte Kategorie kostet 46 Dollar - weshalb also nicht?
Einige Sportevents haben wir ja schon miterlebt:

4 mal Basketball
New York Knicks vs. Indiana Pacers
Miami Heat vs. Atlanta Hawks
New Orleans Hornets vs. Houston Rockets
LA Lakers vs. Dallas Mavericks
Das Daytona 500 Rennen
Den Monster Jam in Orlando
Und wie gesagt die San Diego Padres vs. LA Dodgers (Baseball)

Zeit also, mal ein paar Worte über die Amerikaner und den Sport zu verlieren. Im Gegensatz zu der in Europa landläufigen Meinung sind die Amerikaner im Prinzip nämlich sehr sportlich, was ihr Engagement angeht. Oftmals haben wir ein falsches Bild von den USA, und wenn man sich eine zeitlang hier aufhält, fällt einem das richtig auf.
Da sind zum Beispiel die Sportevents: Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat zumindest mal ein Stadion, in dem Baseball gespielt wird, ein Stadion für Football und ein Stadion für Basketball (oder eines für einige Sportarten zusammen). Und genau in diesem Stadion findet auch ständig ein Event statt, annähernd jeder Amerikaner, mit dem wir bisher gesprochen haben, hat eine Lieblingsmannschaft (meistens die der eigenen Stadt) und meistens auch einen Jahrespass zu den Spielen dieser Mannschaft, Familien gehen mit Sack und Pack (Mama, Papa, Kinder, Großeltern) zu den Events und alle jubeln sie ausnahmslos mit, wenn ihre Mannschaft Punkte sammelt. Was hier abgeht, kann man wirklich nicht mit Deutschland vergleichen...ich meine, was haben wir schon? Fussball und...äh...ja...ab da wird es schon schwerer, einen bundesweit populären Sport zu finden. Und hier? Football, Baseball, Basketball. Und das in jeder größeren Stadt. Hier ist es normal, Eltern mit Kindern bei den Spielen zu sehen. Und das ist wirklich schön. Das ist eine der vielen schönen Seiten der Mentalität in den USA.
Ich glaube, Basketball und Baseball werden mir in Deutschland sehr fehlen, und ich glaube, ich werde mir Pay-TV holen müssen, um die Events aus den USA mitverfolgen zu können...und ich glaube, ich werde mit diesem ganzen verkorksten "bloss nicht zu fanatisch sein"-Mist aufhören (man muss sich ja abgrenzen) und offen bleiben. Always keep an open mind. Verrückt, dass man diese Einstellung gerade in den USA lernt.
Aber je länger wir hier sind, umso mehr glaube ich, dass unsere schlechte Meinung von den Amis nicht mit den Amis selbst zu tun hat - sondern eher mit uns und unserer verkorksten Haltung und unserer fürchterlich strengen Moral uns selbst gegen über. Kriegspolitik hin oder her, das ist ein anderes Thema. Aber Politik und Bürger sind eben auch zwei Paar Schuhe. Oder welcher Deutsche würde sich zu 100% mit der deutschen Politik identifizieren? Eben - hier ist das doch genauso. Patriotisch sind sie, das stimmt. Wahnsinnig patriotisch. Aber wisst ihr was? Ich finde das toll. Ich finde dieses Gemeinschaftsdenken wirklich gut. Zu was es manchmal führt ist ne andere Sache, aber die Basis, die Wurzel dieses Denkens ist eine unheimlich gute Sache. Und genau dieses patriotische Denken kommt zu einem großen Teil auch durch die Integration des Sports in die Gesellschaft - meiner Meinung nach. Man beginnt, sich durch die Mannschaft als Teil seiner Stadt, seines Staates, seines Landes zu fühlen. Wieso auch nicht?

Und dann ist da ja noch der Collegesport. Jede Schule hat Sportmannschaften. Cheerleader. Fans. Turniere. Wieso gibt es sowas bei uns nicht? Einmal im Jahr Bundesjugendspiele, und das war es dann. Wo sind die Sportmannschaften, wo ist der Teamgeist, wo die Identifizierung mit einer Sache, die Spaß macht und Menschen zusammen bringt? Jetzt wo wir das alles hier so mitbekommen, die großen Sportfelder an den Schulen sehen, die vielen Kinder und Jugendlichen, die hier in Mannschaften trainieren und gegen andere Schulen antreten - jetzt habe ich ein wenig Mitleid mit den deutschen Kindern, die zwar immer eingeredet bekommen, wie wichtig Sport ist, aber im Prinzip auf Vereine zurückgreifen müssen, die es de facto nicht so verbreitet gibt wie man es gerne hätte.
Hier hingegen ist das ganz einfach gelöst: Jedes Kind muss in die Schule, also machen wir doch lieber Schulmannschaften und die Sache hat sich erledigt. Und noch dazu kann man ja wählen: Football für die etwas Bulligeren, Basketball für die Langen, Baseball für den Rest. Ist doch perfekt! Und die Mädels? Nun, die müssen nicht reiten oder Ballet machen - die können ebenso in Frauenmannschaften oder eben Cheerleader bzw. Tänzerinnen bei den Events werden. Ist das sexistisch? Nein, hier macht man es gerne. Hier ist man stolz darauf, Cheerleaderin zu sein, Quarterback oder Pitcher. Stolz...schon wieder so ein Wort, welches in Deutschland mit Vorsicht zu genießen ist...

Ich weiß, ich habe teilweise ein wenig übertrieben. Natürlich gibt es in Deutschland auch Möglichkeiten, Fan oder Sportler zu sein. Aber hier ist der Sport vielmehr in den Alltag und in das Denken der Menschen integriert, und hier haben auch Kinder wesentlich mehr Möglichkeiten der sportlichen Verwirklichung. Und das ist wirklich sehr, sehr schön.

(wenn da nicht das Essen wäre und vielen einen Strich durch die Sportrechnung machen würde...)

Freitag, 8. April 2011

Fabulous Vegas

Ok, ich schreibe doch schon mal ein paar Worte über Las Vegas…kann doch nicht angehen, dass wir dort waren und euch nichts davon berichten, oder?
Zuerst mal muss man feststellen, dass diese Stadt alles was wir bisher an Größenwahn erlebt haben um Längen überbietet! Gleich am ersten Tag sind wir am berühmten Las Vegas Boulevard entlang gelaufen – und was man dort alleine an Hotels sieht, ist schlicht und ergreifend verrückt, abgedreht und doch typisch USA.
Da gibt es das Luxor, ein Hotel in Pyramidenform, welches von einer riesigen Sphinx bewacht wird und jede Nacht auf`s Neue einen extrem starken Lichtstrahl aus der Pyramidenspitze in den Himmel sendet. Im Luxor selbst gibt es zahlreiche Ausstellungen (zur Zeit „Bodies“, das Äquivalent zu unseren „Körperwelten“, und „Titanic“, eine Ausstellung mit original Einrichtungsstücken der gesunkenen Titanic), natürlich das obligatorische Casino und Shows – Criss Angel steht hier derzeit mit seiner Zaubershow auf der Bühne.
Gleich nebenan das Mandalay Bay, ein Hotel mit golden glänzender Fassade. Innen drin: Ein riesiges Aquarium, in dem man für den schlappen Preis von 465 Dollar sogar mit echten Haien schwimmen kann!
Ein Stückchen weiter steht das New York, New York – ein Nachbau New Yorks, komplett mit Freiheitsstatue, Empire State Building, Brooklyn Bridge und Daimler Chrysler Building. Abgefahren: Das Hotel hat eine eigene Achterbahn, die sich rund um das Hotel schlängelt und die Schreie der Fahrgäste auf dem Las Vegas Boulevard ertönen lässt.
Und – nicht zu vergessen: Der Stratosphere-Tower, Heimat dreier total durchgedrehter Fahrgeschäfte direkt auf dem Dach des Turmes. Bestimmt haben einige von euch schon mal Berichte über diese Fahrgeschäfte im Fernsehen gesehen…
Und so könnte ich die Liste der verrückten Hotels immer weiter führen: Vom MGM mit eigenem Löwengehege innerhalb des Casinos über das Caesars Palace (bekannt aus Film und Fernsehen) bis hin zum Planet Hollywood und seinen zahlreichen Shows. Hier übertrifft Eines das Andere, und besonders nachts kommt man aus dem Staunen und Glotzen gar nicht mehr heraus, denn neben den Hotels reihen sich natürlich auch andere blinkende und glitzernde Amusements in das Gesamtbild ein: Hardrock Cafe, World of Coca Cola, Madame Tussauds, Shoppingmalls, M&M´s World, Harley Davidson Cafe, Souvenirläden, Pubs, Nachtclubs, Striplokale, Hooters…und das alles an einer einzigen Strasse! Echt durchgeknallt hier…
Ganz nebenbei kann man die Casinos jedes Hotels nutzen, ohne dort übernachten zu müssen – ebenso kann man in die Shows und die jeweiligen Attraktionen. Und wer nicht unbedingt in die Hotels zum Spielen gehen möchte: In jeder Tankstelle gibt es ebenfalls Spielautomaten.
Also wer in Vegas seine Zeit nicht vertreiben kann, dem ist echt nicht zu helfen!

Und so ging es auch uns: Wir übernachteten ein paar Tage im Hardrock Hotel und die Zeit verging wie im Flug. Ein paar Mal haben wir das Fitnesstudio im Hotel benutzt, um unser burgergeschädigtes Gewissen mal wieder zu beruhigen, die noble Atmosphäre des Hotelkomplexes genossen und mal wieder ein Konzert besucht: Rise Against und Bad Religion. Kennen wahrscheinlich die wenigsten unserer Leser. Uuuuund natürlich: gezockt, gezockt und nochmals gezockt. Haben da einen tollen Automaten entdeckt…Spin the wheel. Der hat uns anscheinend gut leiden können: Jedenfalls haben wir uns vom Gewinn Tickets für die David Copperfield Show im MGM kaufen können und haben so den „größten Magier aller Zeiten“ auch mal live gesehen, wobei seine Show abgesehen von zwei wirklich unfassbaren Tricks dann doch etwas ernüchternd, kurz und teuer war (ich lasse meinen geplanten Scherz über das Verschwinden und Auftauchen an anderen Orten nun mal weg. Werde diesen Eintrag mal ganz OHNE dumme Witze überstehen, so schwer es mir auch fallen mag. Obwohl mir David Copperfield mit seinen auftupierten Haaren, den buschigen Augenbrauen, dem tuntigen Gehabe und seinem wachsähnlichen, "zamgschminkten" Gesicht eine fabelhafte Steilvorlage bietet...aber ich bin ruhig...ich will mal ernst bleiben).




 

Na, erkennt jemand den Brunnen?





















Und, bevor ich`s vergesse: Die Bilder aus "München" stammten übrigens vom Hofbräuhaus Las Vegas...eine echte Offenbarung! Der Laden muss Deutschen gehören, denn hier passt einfach Alles. Waren zweimal dort, und der Sauerbraten schmeckte zwar nicht so gut wie zuhause, aber für Reisende in den USA wirklich phänomenal gut! Und der Heino war auch schon hier...das heißt ja auch was (oh, ich drifte wieder in das Scherzhafte ab...).

Den Valley of Fire State Park besuchten wir auch noch. Er liegt etwa 40 Meilen nördlich von Las Vegas. Hier gibt es sehr interessante Felsfärbungen zu sehen, die von Rot, Braun und Schwarz bis hin zu Weiß und Gelb reichen. In Kombination sieht das wirklich manchmal sehr beeindruckend aus….ja, auch Felsen können auf ihre Art und Weise interessant sein, man sollte es nicht meinen. Aber ich lasse am Besten einfach mal die Bilder sprechen.