Dienstag, 1. März 2011

Der Elvis-Blues

Im August des Jahres 1953 lief ein 18-Jähriger in die Sun Studios in Memphis, um für seine Mutter ein Geburtstagslied aufzunehmen. Der Besitzer der Studios warb damit, alles für jeden Zweck aufnehmen zu können, also war das eine gute Gelegenheit für den jungen Erwachsenen. Manch einer sieht heute im Aufnehmen eines Geburtstagsständchen nicht den wahren Grund für den Besuch, doch das ist eine andere Geschichte. Der 18-Jährige wurde jedenfalls von der Sekretärin des Studios gefragt, mit wem er seinen Sound am ehesten vergleichen würde, höchstwahrscheinlich eher aus Interesse. Der junge Mann antwortete: "I don`t sound like nobody!".
Wir waren heute in den Sun Studios und durften die betreffende Aufnahme hören - es war die erste Aufnahme von Elvis Presley...
Das Studio selbst steht noch im Originalzustand in Memphis, gilt als einzigstes Musikstudio als National Historic Landmark (ist damit unter Anderem vor Veränderung geschützt) und wird heute noch von vielen Bands benutzt (Maroon 5, Chris Isaac, Sum 41). Und damit wandeln diese Bands auf den Spuren von Elvis, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, B.B. King oder auch U2 - alle haben einige ihrer größten Hits hier aufgenommen, alle standen sie im selben Raum und sahen dieselben löchrigen Wände und dieselbe gewellte Deckenkonstruktion. Sogar das Originalmikrofon von Elvis steht hier noch rum...
Da hier auch viele Bluesgrößen ihre ersten Schritte wagten und eher durch Zufall die erste Aufnahme einer verzerrten Gitarre auf Platte gepresst wurde, gilt das Studio noch dazu als echte Geburtsstätte des Rock & Roll.






















Das Ganze war wirklich interessant, aber - wir leiden gerade am Elvis-Blues. Der gemeine Elvis-Blues zeichnet sich per definitionem durch das Wahrnehmen von Elvisliedern, durch Hochziehen der Lippe und durch das Tragen von seltsamen Klamotten aus, hervorgerufen durch eine Überdosis Graceland in Verbindung mit extremem Souvenirshop-Besuchen und der Dauerberieselung durch Elvishits. Bei vielen Patienten sorgt der finale Sun Studio Besuch für den kompletten Ausbruch der wirklich üblen Krankheit, aber wir leiden zum Glück nur unter der leichten Variante: Sie beschränkt sich auf diese hintergründigen Elivslieder, die dauernd irgendwo tief drin im Gehör lauern und immer wieder ins Bewusstsein gelangen. Die sind always on my mind, seid wir uns heute die volle Dröhnung King gegeben haben...
Wir könnten Euch also jetzt mit Elvisbildern volldröhnen - von seinen Autos, seinem Swimmingpool, seinen goldenen Schallplatten, seinen Anzügen, seinen Grammys, seiner Küche, seinen Büchern, seinem Büro, seinem Pferdestall, seinen Flugzeugen...wir haben das alles gesehen. Aber wir möchten Euch vor dem Elvis-Blues bewahren. Wirklich - man muss das nicht alles hier zeigen ;-)




















Jetzt ist aber wirklich Schluss mit Elvis. Weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich hier das Wort "Elvis" geschrieben habe. Elvis hier, Elvis da. Aber mehr gab es heute auch nicht, nur Elvis eben. Was also sonst außer Elvis berichten?
Ach, stop! Doch, da gibt es noch was! Gibson Guitars sind noch in Memphis - da haben wir eine Fabrikbesichtigung gemacht. Laut war es, aber interessant. Und - Elvis hatte auch eine Gibson. Ts. Der Elvis. Verrückter Kerl...wusstet ihr übrigens, dass "Elvis Lives" so ein toller Slogan ist, weil man aus "Elvis" das Wort "Lives" machen kann und umgekehrt? Wahnsinn, gell?
Elvis (ich musste es nochmal einfach so schreiben).

Kann man aus Gibson das Wort "Elvis" machen?
Nein, leider nicht. :-(

2 Kommentare:

  1. Elvis...hm... ist ELVIS ja ELVIS eigentlich ELVIS nicht ELVIS so ELVIS mein ELVIS Ding.
    Aber n tolles Haus hat er ja gehabt, das muss man ihn lassen :)


    Steffi/Psycho

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  2. *lol*
    Ja, das Elvis vom Elvis war wirklich elvis. Wenn wir uns wieder sehen, können wir dir ruhig noch mehr Elvis davon zeigen!

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