Montag, 31. Januar 2011

Chi-Chi-Chi

Wir alle können uns noch genau daran erinnern: Am 05. August letzten Jahres wurden 33 chilenische Bergarbeiter in einer Mine verschüttet. Erst nach knapp 70 Tagen konnten alle Männer durch eine dramatische Rettungsaktion wieder an das Tageslicht befördert werden. Ich habe die Bilder dieser Rettung noch genau im Kopf, lag ich doch zu dieser Zeit krank zuhause auf dem Sofa und habe zeitweise immer wieder in die Liveübertragung geschaltet.

Und heute - heute haben wir diese Männer live getroffen!
Ein großer US-Freizeitpark hat ihnen einen Kurzurlaub spendiert, und natüüüürlich sind wir wieder genau zu dieser Zeit zufällig am selben Ort. Wir laufen also etwas planlos durch diesen Park (dessen Namen wir erst in einem der nächsten Posts verraten werden), als die Straße plötzlich durch Parkbedienstete freigehalten wird. Flaggen werden verteilt, ähnlich der US-Flagge, aber doch eine andere...hm...was da wohl los ist? Und dann kommt eine Parade um die Ecke. Die Zuschauer jubeln und klatschen, zeigen den Daumen nach oben. Einige rufen: "Chi-Chi-Chi! Le-Le-Le!" Hä? Etwa die Kumpel aus der chilenischen Mine? Und tatsächlich - da kommen sie um die Ecke, mitten in der Parade. Einige sitzen in einem Auto, andere in einem Doppeldeckerbus, und alle jubeln der Menge zu und verbreiten eine richtig gute Stimmung.

Die Bergleute brachten ihre Parade noch zu Ende und stiegen aus den Fahrzeugen aus, um das Bad in der Menge zu genießen. Anders als es bei uns vielleicht der Fall wäre, gab es keine Security, keine richtigen Absperrungen.
Die Minenarbeiter hatten einen kleinen, von einem gelben Band gekennzeichneten Bereich, in dem sie mit ihren Familien und Kindern standen. Immer wieder kam dann je nach Lust und Laune einer oder auch mehrere zu den Leuten nach vorne, redete mit ihnen, liess sich knipsen. Später liefen sie dann im Park herum und geniessen wahrscheinlich immer noch die Zeit dort (keine Ahnung, wie lange sie eigentlich dort bleiben). Ich habe die Gelegenheit natürlich genutzt - während Caro ein wenig relaxte und das Ganze aus der Ferne betrachtete, blieb ich bei den Chilenen, sagte ihnen, dass ich alles von Deutschland aus verfolgt hatte und beeindruckt von dem Durchhaltevermögen der Männer war (alles in schrecklichem Englisch natürlich) und wünschte ihnen für die Zukunft noch alles Gute. Selbstverständlich habe ich auch ein paar Fotos mitgebracht:







Florencio Avalos. Er sah als Erster wieder das Tageslicht.












Mario Sepulveda, vielen in Erinnerung durch seinen Schlachtruf nach seiner Rettung. Er wurde als Zweiter aus der Mine geborgen.







Juan Illanes, der dritte der Geretteten.




















Jorge Galleguillos. Er war die Nummer 11.

Sonntag, 30. Januar 2011

Die Monster sind los!

Wenn Frauen ihren Autos Namen geben, dann mag das für manchen Mann etwas befremdlich sein. Noch schlimmer wäre es, wenn sie diesem Auto dann auch noch Ohren montieren, Haare auf das Dach kleben oder gleich das ganze Gefährt in ein Tier oder irgendein Ding mit Gesicht auf Rädern verwandeln würden...
Wenn man diesem Auto dann aber richtig fette Reifen spendiert und es andere, kleinere Autos zertrümmern und gegen andere, große Autos antreten lässt, dann johlen die Herren der Schöpfung auf einmal - sie feuern ihre Lieblingsmaschinen an, rennen mit T-Shirts rum, auf denen diese aufgemotzten Karossen abgebildet sind und betrinken sich dabei hemmungslos. Manch einer spendiert seinem Sohn dann sogar eine Mütze mit Rädern, die dem jeweiligen Lieblingsgefährt nachempfunden ist.
 
Willkommen bei Monster Jam, dem total bekloppten und sinnlosen Event. Hier ist alles so bescheuert, dass es wieder genial ist! Oder wer würde es nicht genial nennen, mit so einer Idee ganze Menschenmassen zu begeistern? 
Wir waren gestern dabei und die Zuschauer haben offensichtlich Spaß an der Sache. Worauf kommt es sonst wohl an bei solchen Events? Auf Intellekt? Auf Sinn? Nein, bestimmt nicht. Krachen muss es und es muss ein lustiger Abend sein. Und das war es auch irgendwie. ;-)







Samstag, 29. Januar 2011

Mach 1, Stingray, Plymouth & Co.

Wenn man weite Strecken fährt und keinen festen Tagesplan besitzt, kann man manchmal auf interessante Dinge stoßen.
So auch gestern, auf dem Weg von Fort Lauderdale zurück nach Kissimee in den Norden Floridas. Eigentlich waren wir nach 3 Stunden Fahrt schon in Kissimee angekommen und waren bereits auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, als wir am Straßenrand riesige Zelte bemerkten - und bei näherem Hinsehen unter den Zeltdächern ein geiles Auto nach dem Anderen, schön aufgereiht, frisch poliert und unglaublich gut erhalten.
Natürlich bogen wir bei der nächsten Gelegenheit gleich in das Gelände ab, um uns die Sache mal genauer anzusehen. Und da bemerkten wir, dass wir mitten auf einer der großen Autoauktionen der USA gelandet waren! Da standen die Kisten in den Zelten, eine besser als die andere, und auf dem Gelände in einem Stadion (welches normalerweise für Rodeos benutzt wird) wurde ein Musclecar nach dem Anderen versteigert. Unglaublich wie es hier zuging! Wer schonmal auf einer Auktion war, weiß wovon ich rede...
Wir haben uns eine zeitlang mit in das Stadion gesetzt und den Auktionen zugesehen, uns geärgert, dass wir nicht zufällig ein wenig Bargeld auf dem Konto übrig haben, und die Maschinen betrachtet, die wir sowieso niemals kaufen könnten. Es gab wirklich für jeden Geschmack etwas: Von den amerikanischen Musclecars über Oldtimer hin zu neuen Modellen war alles vertreten, wobei uns mehr die alten Mustangs (besonders der Mach 1, der Blaue bei den Bilden zum Beispiel) und die alten Camaro-Modelle (der Grüne bei den Bildern) angesprochen haben. Ich musste an diesem Tag auch oft an meinen Vater denken - wir denken sowieso oft an euch alle zuhause, aber an diesem Tag hätte er wirklich dabei sein sollen. Das wäre genau das Richtige für ihn gewesen. Vielleicht steigt er ja wieder in das Autogeschäft ein und spezalisiert sich auf amerikanische Autos...ich würde auch freiwillig immer in die Staaten fliegen und die notwendigen Geschäfte abwickeln... ;-))

Jedenfalls - die spontanen Dinge (und die alten Autos) sind eben immer noch die Besten!









Freitag, 28. Januar 2011

Halbe Kraft voraus!

Wir saßen gerade mit den Kanadierinnen Debbie, Beckie und Miriam an einem Tisch im Restaurant der "Discovery Sun", genossen das wohlschmeckende Buffet und sprachen über Elchfleisch, den kalten Winter in Kanada bzw. Europa und über die Verrücktheiten des Lebens, als plötzlich ein Rattern den Raum erfüllte. Das Schiff knatterte und polterte, das Mineralwasser vibrierte in den Gläsern und die Kellner schauten sich mit Erschrecken gegenseitig an. Beinahe hätte man meinen können, das Schiff würde über riesige Zuggleise gezogen und hätte das Wasser verlassen...dann war es still. Wir schwankten von einer Seite auf die andere. Das Motorengeräusch war verstummt, und wir - wir trieben bei völliger Dunkelheit inmitten des Ozeans, Stunden vom Festland entfernt.
Bald schon kreisten die Haie um das Schiff und liessen ihre blutverschmierten Flossen durch das schwarze Wasser gleiten. Immer wieder dotzten sie mit ihren spitzen Nasen an die Aussenwand unserer Discovery - wenn es so weiterging, hätten sie in spätestens 15 Minuten die Stahlwand durchbohrt und könnten uns durch die Gänge des Schiffes jagen. Keine schöne Vorstellung, wirklich nicht! Doch all das wäre nur halb so schlimm gewesen, wenn da nicht die wahnsinnigen Piraten gewesen wären, die aus dem Nichts aufgetaucht waren und nun ihre Kanonen mit ausgehungerten Krokodilen beluden, um sie zu uns an Bord zu katapultieren...

Hört sich an wie aus einem schlechten Horrorfilm? Nun, so ist es uns aber passiert! Also - nicht ganz so, ein klein wenig haben wir übertrieben...natürlich war es nicht ganz so dunkel, man konnte schon noch etwas sehen...
Nein, Scherz beiseite - bis zu den Haien ist es uns wirklich so passiert. Wir waren tatsächlich auf einem Schiff und tatsächlich gab es dieses Knattern und tatsächlich ist der Motor ausgefallen. Aus diesem Grund mussten wir dann mit halber Kraft voraus den Rest der Strecke von den Bahamas zurück nach Fort Lauderdale bewältigen, was unsere Ankunft um ca. 2 Stunden nach hinten verschob. Und jetzt wisst ihr auch, weshalb wir in Fort Lauderdale waren: Wir haben in der Tat die letzten 3 Tage auf den Bahamas verbracht - und von Fort Lauderdale fahren eben nunmal die Fähren ab!
"Wow!" werdet ihr sagen. Aber das Ganze hört sich wirklich toller und vor allem teurer an, als es in Wirklichkeit ist: Die Bahamas befinden sich hier direkt vor der Haustür (ca. 4,5 Stunden Fahrt mit dem Schiff) und es gibt richtig günstige Angebote - 3 Tage im 4 Sterne Hotel mit Schiffsfahrt hin und zurück sowie Buffet an Bord sind hier schon für knapp über 100 Dollar zu haben. Man kann es mit irgendwelchen Wochenendfahrten zum Weihnachtsmarkt bei uns vergleichen. Echt der Wahnsinn!
Und da wir dieses Angebot in zwei Zeitungen sahen, sowieso mal wieder vom vielen Fahren entspannen wollten und uns sicher waren, dass wir niemals mehr im Leben so billig und schnell auf die Bahamas kommen, haben wir spontan zugeschlagen.

Und was soll man sagen? Gut, wir hatten etwas Pech mit dem Wetter - in der ersten Nacht gab es einen kräftigen Sturm inklusive Blitz und Donner, und am zweiten Tag war der Himmel von grauen Wolken nur so bedeckt. Trotzdem (wir hatten ja auch einige schöne Sonnenstunden) war es dort wunderschön. Das Hotel richtig nobel (ein Radisson-Hotel), nebenan gleich ein Markt, auf dem man günstig essen konnte und der Strand wie man sich einen Strand eben so vorstellt. Gerne wären wir länger geblieben...die Bahamas sind wirklich eine echte Reiseempfehlung (nur eben von Deutschland aus recht teuer). Aber seht selbst mal:





Bahama Mama an der Strandbar
Chillen am Pool

Bahamian Coffee am Morgen - nicht unbedingt zu empfehlen!
Debbie, Miriam, Beckie und Wir

Dienstag, 25. Januar 2011

Bei Leslie zu Besuch

Heute sind wir in Fort Lauderdale - das hat auch einen ganz bestimmten Grund, den ich Euch aber erst in ein paar Tagen verraten werde...
Zunächst ist dieser Eintrag einem tollen Schauspieler gewidmet, der leider im letzten Jahr verstorben ist: Leslie Nielsen. Ich habe zu seinem Todestag ja schonmal einen Beitrag geschrieben. Da wir nun in der Stadt sind, in der er gestorben und begraben ist, statteten wir heute seinem Grab einen Besuch ab.
Es befindet sich im Evergreen Cemetery gleich in der Nähe des Hafens von Fort Lauderdale, umgeben von einem schönen Wohngebiet. Das ganze Wohngebiet ist verkehrsberuhigt und auch wirklich sehr ruhig - irgendwie hatte man etwas Anderes erwartet. Was genau, das weiß ich nicht, und ich habe auch keine Ahnung, weshalb Leslie gerade auf diesem Friedhof begraben liegt. War es sein Wille, wuchs er hier auf, wohnte er hier? Jedenfalls beherrbergt der Friedhof auch sonst keine anderen großen Namen und sieht aus, wie so ein Friedhof eben aussieht: Kleine Grabsteine stehen neben einigen großen Mausoleen, die von einigen Bäumen überschattet werden. Mittendrin sieht man immer wieder einige Eichhörnchen über den Weg huschen, und sogar ein Schwarm von Gänsen lebt hier anscheinend beabsichtigt oder unbeabsichtigt auf ungewisse Zeit und watschelt den Besuchern entgegen. Ein paar geteerte Straßen durchziehen das Gebiet - man muss wissen, dass die Amerikaner auch die Friedhöfe mit dem Auto besuchen, manchmal direkt neben dem Grab anhalten und erst dort aussteigen. Anders als bei uns zieht hier mehr das "Leben" in die Ruhezone der Toden ein und das ganze fühlt sich nicht ganz so steril und starr an wie bei uns - ob man das nun gutheißen mag, ist wohl eine andere Sache. So ist es eben hier: Es gibt Drive-In Restaurants, Drive-In Lebensmittelläden, Drive-In Apotheken, Drive-In Banken, ja sogar Drive-In Spendenstationen, an denen man vom Auto aus Bedürftigen aus aller Welt etwas zukommen lassen kann. Weshalb also auch kein Drive-In Friedhof?
Das nennt man eine konsequente Lebensweise!
Jedenfalls haben wir lange gesucht, einen Amerikaner gefragt, der selbst ein Grab suchte - das seiner Schwestern, die vor 20 Jahren hier verstarben. Er schlenderte schon lange Zeit durch die Reihen und sah sich einen Stein nach dem Anderen an, doch er wusste noch nicht einmal davon, dass Leslie Nielsen hier begraben sein sollte. Wir wünschten ihm noch viel Glück bei seiner Suche und gingen weiter des Weges. Im Nachhinein hätte man ihn auch fragen sollen, wie die Schwestern denn heißen und ihm so Bescheid geben können, falls man das Grab zufällig gesehen hätte - aber wir haben da gar nicht dran gedacht...fürchterlich, wie deutsch man manchmal doch sein kann. Es fällt einem immer wieder hier auf: Deutsch sein bedeutet auf Abstand bleiben. Bewusst oder unbewusst. Wir werden daran arbeiten...
Später fanden wir dann das Grab, und es war schon fast lächerlich, dass wir es nicht schon vorher entdeckt hatten: Es war nämlich das einzigste Grab, welches von einem Pavillon überdacht wurde. Unter dem Pavillon stand eine Sitzbank aus Marmor, und vor dieser Bank befand sich ein simpler kleiner Grabstein mit einem Smilie aus Blumen. So sieht also der Grabstein von Leslie Nielsen aus - es ist eine Bank.
Wir setzen uns einen Moment lang auf die Bank und schauten uns kurz um, blickten auf den Smilie. Und es war hier richtig friedlich und gar nicht bedrückend, sondern einfach nur ein schöner Ort, an dem man kurz mal abschalten konnte. Ganz so, wie es Leslie wahrscheinlich gewollt hätte!








































Montag, 24. Januar 2011

Reich und Schön (written by Caro)

...oder auch nur reich, sehr reich. Jetzt kommt ein bisschen Girls Stuff - also Männer, den Eintrag könnt ihr überspringen, der wird euch nicht interessieren. Außer ihr seid sehr reich und sucht ne Freundin, dann melden.

Also - als wir in Miami waren, sind wir natürlich am berühmten Ocean Drive entlang gelaufen und haben uns die Geschäfte und Hotels und Restaurants angeschaut. Die Preise sind an die reicheren Leute die hier leben angepasst. Und sehr viele ältere nicht mehr wirklich schöne und junge, aber wahrscheinlich sehr reiche Leute laufen hier auch herum, so wie man es aus Explosiv und Exclusiv kennt. Dann gibt es diese 2 Inseln auf denen die etwas besser gestellten Leute wohnen: Star Island und Fisher Island. Auf Fisher Island wohnen z.B.: Jennifer Lopez, besser bekannt als J.Lo. und Shakira, Oprah Winfrey, Tom Cruise usw. Aber dorthin fahren keine Touristenschiffe, die Stars sind also unter sich und komplett unabhängig vom Festland: Es gibt Privatschulen, Golfplätze, Tennis Courts, Restaurants und sonstige diverse Geschäfte.

Dann gibt es noch Star Island - auch eine Privatinsel. Man kommt nur mit Genehmigung auf die Insel, allerdings kann man einen Ausflug buchen und fährt dann mit dem Schiff an den Villen zumindest vorbei. Auf Star Island wohnen z.B.: Ricky Martin, Carmen Electra, Gloria Estefan, Liz Taylor, Vanilla Ice (Rapper von "Ice Ice Baby"), Julio Iglesias, Will Smith, P.Diddy oder Puff Daddy oder Sean Combs oder Puffy oder P.D. oder wie auch immer er jetzt heißt, Don Johnson etc.
So genau kann man das nicht sagen - für Manche ist es nur ein Zweitwohnsitz, und Andere haben mal dort gewohnt und das Haus dann an jemand Anderen verkauft. Naja, wenn man was auf sich hält sollte man hier schon mal ein kleines Häuschen besessen haben.

Es gibt auch noch ein paar freie Grundstücke auf Star Island, für nur 7 Mio. Dollar kann man ein ganz naturbelassenes Grundstück erwerben. Bei dem Hammerpreis hab ich gleich zugeschlagen...das Spendenkonto wird unten eingeblendet, für kleine Spenden in Millionenhöhen wäre ich dankbar :-) Dad wie wäre es mit Taschengeld????

Jetzt ein paar Fotos der Villen der Reichen und Schönen:

Ferienhaus von Will Smith
 
Name vergessen aber schöne Villa
  
Ex Haus von Silvester Stallone
 
Hier wohnt der Viagra Milliardär

Haus von Carmen Electra



Haus von Ricky Martin

Ex Haus von Don Johnson
 
Haus von Elizabeth Taylor



Samstag, 22. Januar 2011

Bemuttert in Miami

Ja, die Gastfreundschaft der Amerikaner - besonders beim Essen merkt man wieder deutlich, dass hier nur ein Motto zählt: Je mehr und je größer, umso besser!
Wie ich darauf komme? Nun, wir saßen im Hardrock Cafe an der Bayside Miami. Die Bayside ist sozusagen ein aufgemotzter Yachthafen direkt neben der American Airlines Arena und umgeben von Parks und Wolkenkratzern. Neben einer kleinen Einkaufsmeile gibt es hier auch zahlreiche Bars, Restaurants sowie kostenlose Konzerte und sonstige Vorstellungen. Man kann hier wirklich tolle Abende verbringen oder tagsüber eine der vielen Bootstouren an den vielen vorgelagerten Inseln und am legendären Miami Beach vorbei unternehmen.




                          
Schön, gell? Naja, jedenfalls saßen wir also da und hatten uns in weiser Voraussicht nur ein Essen bestellt, und zwar eine Jumbo Combo. Das sind verschiedene Fingerfood Spezialiäten wie Onion Rings, Chicken Wings, Guacamoleröllchen und so weiter - und völlig ausreichend für zwei Personen! Dazu hatten wir eine Cola und einen Eistee. Und natürlich kam gleich nach 3 Minuten die altbekannte Frage: "Darf ich euch das Getränk nachschenken?". Man muss wissen, dass hier in den USA das Nachschenken des Getränks Standard ist. Und man wird ständig danach gefragt...mit vollem Mund und noch (bereits) vollerem Magen lehnten wir dankend ab und aßen weiter...dann nach ein paar Minuten wieder: "Darf ich nachschenken?". "Nein, danke, schon in Ordnung. Alles ist bestens!". Einfach lächeln und weiter essen. Und essen. Und essen. Nichts anmerken lassen...bis wieder nachgefragt wurde - diesmal aber von einer anderen Person: "Nachschenken?". Und wieder: "Nein, danke!". Manchmal glaubt man, das Ablehnen dieser Geste wird persönlich genommen, ja manchmal kommt man sich sogar richtig unhöflich vor...die meinen es ja nur gut, die Amerikaner. Aber was soll man machen, wenn man wirklich nichts mehr runterbekommt, auch nichts Flüssiges mehr?
Und schließlich kam der Supergau. Als wir endlich vollgestopft waren und uns noch ein Dessert haben aufzwängen lassen - eine Schokomasse mit Schokosirup genannt "Mousse au chocolate" - kam die Kellnerin an, natürlich während wir kauen, schnappt sich unsere Gläser, sagt: "So, ich füll das jetzt mal nach", dreht sich in windeseile um und verschwindet in der Küche!
Und so kam es, dass wir völlig am Ende erneut vor vollen Gläsern saßen und noch einmal einen halben Liter Cola und einen halben Liter Eistee hinunterwürgen mussten...so kann es gehen, hier in den USA...hier wird man eben noch richtig bemuttert! ;-)

Und hier noch ein paar Bilderchen von Miami, dass ihr noch was zu Schauen habt: